aus gegebenem Anlass hier die Stellungnahme unserer Servicefirma:
Hier nochmal warum das Problem besteht:
Das Problem liegt daran, dass viele Kabelnetzbetreiber (z. B. Vodafone) die Service ID (SID) der Sender ändern.
Der Sky Q Kabelreceiver ist darauf nicht flexibel genug programmiert, um diese Änderungen automatisch anzupassen.
Dadurch erkennt er Sender auf Programmplätzen über 999 nicht korrekt und zeigt folglich auch keine EPG-Daten mehr an.
Andere Kabelreceiver, wie Panasonic oder Technisat, haben eine dynamischere Senderverwaltung und können die neuen SIDs problemlos zuordnen.
Diese Geräte aktualisieren die Senderliste entweder automatisch oder sind technisch so ausgelegt, dass der EPG unabhängig von der SID-Änderung weiterhin funktioniert.
Warum macht Sky nichts dagegen?
Sky setzt beim Sky Q Receiver stark auf ein geschlossenes System, das auf eine vordefinierte Senderstruktur angewiesen ist.
Möglicherweise sind die Restriktionen mit Kopierschutzmaßnahmen und Senderverträgen verbunden. Andere Hersteller (wie Panasonic) haben da mehr Freiheiten.
Ob Sky durch ein zukünftiges Update die SID-Problematik angeht, ist bisher nicht bestätigt.
Es gibt keine offizielle Ankündigung für eine Anpassung der Software, obwohl es ein bekanntes Problem ist.
Was kann man tun?
Solange Sky keine Software-Anpassung für die SID-Änderungen vornimmt, bleibt dieses Problem bestehen.
Vielleicht hilft öffentlicher Druck auf Sky, damit sich etwas ändert.
Ein Beitrag im Sky-Community-Forum oder eine direkte Anfrage an den Sky-Support könnte etwas bewegen.
Für technisch interessierte Kunden – warum ändern Kabelnetzbetreiber wie zum Beispiel die FAG Bad Steben e.V. die Service IDs (SIDs):
Kabelnetzbetreiber ändern die Service IDs (SIDs) der Sender aus mehreren Gründen
- Netzmodernisierung & Frequenzoptimierung
- Kabelnetzbetreiber führen regelmäßig Netzumstellungen durch, um neue Sender einzufügen, alte zu entfernen oder die Effizienz der Frequenznutzung zu verbessern.
- Dabei kann es notwendig sein, Sender innerhalb eines Transponders (MUX) neu zuzuweisen oder zu optimieren.
- Umstellung auf IPTV oder DVB-C2
- Manche Netzbetreiber stellen nach und nach auf IP-basierte Übertragung (IPTV) oder den DVB-C2-Standard um. Dabei können SID-Änderungen erforderlich sein.
- Das Ziel ist meist eine bessere Datenkomprimierung und Bandbreitenoptimierung.
- Veränderungen durch Fusionen & Umstrukturierungen
- Große Anbieter wie Vodafone (ehemals Unitymedia & Kabel Deutschland) haben in den letzten Jahren viele Netze konsolidiert.
- Dabei werden Sender aus verschiedenen Netzen vereinheitlicht, was oft SID-Änderungen nach sich zieht.
- Neue Verschlüsselungs- oder Kopierschutzmaßnahmen
- In manchen Fällen können Änderungen auch mit neuen DRM- oder Verschlüsselungstechniken (z. B. NDS-Videoguard, CI+ Restriktionen) zusammenhängen.
- Ziel könnte es sein, bestimmte Hardwarelösungen (z. B. alternative Receiver) unbrauchbar zu machen oder den Zugriff auf Pay-TV-Inhalte stärker zu kontrollieren.
- Technische Fehler oder Testbetrieb
- Manche SID-Änderungen sind nicht beabsichtigt, sondern resultieren aus Testläufen oder Updates, bei denen Sender auf anderen Transpondern getestet werden.
- Besonders bei kleineren Kabelanbietern oder lokalen Netzen kann es häufiger zu zufälligen Änderungen kommen.
- Strategische Gründe (Kompatibilität & Exklusivität)
- Einige Netzbetreiber könnten bewusst Änderungen durchführen, um die Nutzung von Drittanbieter-Receivern zu erschweren.
- Sky Q Receiver sind stärker an das Sky-Ökosystem gebunden, während z. B. Panasonic oder Technisat flexibel auf Änderungen reagieren können.
Fazit
Die häufigen SID-Änderungen sind meist technischer Natur, können aber auch strategische Gründe haben. Während freie Kabelreceiver sich darauf gut anpassen können,
bleibt der Sky Q Receiver unflexibel, weil er auf ein festgelegtes EPG- und Senderlisten-System angewiesen ist.
Das Problem ließe sich durch ein Software-Update von Sky lösen, aber aktuell gibt es keine Anzeichen, dass dies geplant ist.
Selbstverständlich hatten wir uns zusammen mit dem Hersteller unserer „Digitalen Empfangsstelle“, der Firma BKtel / Kathrein an Sky gewandt und auf das Problem hingewiesen.
Um das Problem als Kabelnetzbetreiber zu lösen, müssten alle Programme wieder ihre Original (SID) erhalten. Dies würde bedeuten, dass nach erfolgter Änderung ausnahmslos
bei allen am Kabelnetz angeschlossenen Kabelreceivern und Fernsehgeräten ein Sendersuchlauf angestoßen werden muss.
Das heißt, dass man sich von allen hier aufgeführten Vorteilen der freien (SID) Zuordnung verabschieden (IPTV), also technische Einschränkungen und die damit verbundene Inflexibilität
in Kauf nehmen müsste. Und das bei einer Investition von fast 50.000,00 Euro im 21. Jahrhundert, nur weil ein Receiver nicht das tut, was er tun soll (subjektive Anmerkung Manfred Spörl).
Mit freundlichen Grüßen
Manfred Spörl